Sind Fleisch und Milch in Zeiten von Klimawandel und Artensterben noch vertretbar?
Der Verzehr von tierischen Lebensmitteln ist durchaus kritisch zu betrachten. Jedoch ist das am Ende vor allem eine Frage der Haltung.
Zum einen der Haltung der Tiere, und zum anderen unserer Haltung dem tierischen Lebensmittel gegenüber. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten haben die Menschen größtenteils jegliches Maß verloren Tiere würdig zu halten und ihre Erzeugnisse in angemessenem Umfang zu honorieren. Tierisches Fett und Eiweiss ist billig wie nie Dank Agrarindustrie. In diesem System ist Fleisch und Milch, zum einen aus ethisch moralischer Sicht den Tieren gegenüber, und zum anderen aus Klima und Artenschutz Sicht höchst fragwürdig.
Es ist eine Frage der Haltung.- In diesem Dilemma entscheidet sich der ein oder andere für den veganen Weg.
Eine Alternative dazu ist die Art- und Umweltgerechte Tierhaltung. Tiere und Menschen leben seit vielen tausend Jahren mit und füreinander, erst das Tier macht uns zum Menschen! Und es hat uns dabei nie im Stich gelassen. Neben über-Lebensmitteln lieferten sie Wolle Felle Leder Sehnen Fett und vieles mehr. Ganz nebenbei entwickelte sich durch die Beweidung ein fruchtbarer Kohlenstoff speichernder Boden und, auf kleiner Skala das artenreichste Ökosystem der Erde, dem Grünland.
Dieses Grünland Ökosystem ist in seiner Biodiversität unverzichtbar. Die Beweidung und extensive Nutzung zur Mahd sind existenziell wichtig für den Fortbestand und Schutz. Zudem ist die kohlenstoffsenkende Wirkung, insbesondere im Vergleich zu Ackerland in Zeiten des menschengemachten Klimawandels wichtiger denn je.
Weidetiere wie die Kühe sind in der Lage, auf vollkommen natürlichem Wege aus Gras und Kräutern, die so für den Menschen nicht zur Nahrung dienen, hochwerigste Lebensmittel zu erzeugen.
Aber auch das ist eine Frage der Haltung: Weide und Heu aus extensiver ökologischer Bewirtschaftung als Hauptbestandteil der Fütterung setzen das Grünland in Wert und tragen neben der menschlichen Ernährung maßgeblich zu Artenvielfalt bei. Aus den Hinterlassenschaften einer Kuh kann beispielsweise pro Jahr bis zu 150kg Insektenmasse hervorgehen aus der wiederum 10 kg Wirbeltiere wie Vögel entstehen. (Laurence)
Das Weidetier, und sein Beitrag zur Ernährung wirken durchaus positiv auf Klima und Artenvielfalt.
Wichtig zur Beurteilung ob etwas gut oder weniger gut vertretbar ist, ist die ganzheitliche Betrachtung der komplexen Zusammenhänge. So ist auch die Kuh in ein Ökosystem eingebettet unter interagiert mit diesem. Die Schaffung und Bewahrung vielfältgster Lebensräume durch kleinstrukturierten Acker und Gemüsebau, genauso wie die Weidehaltung unterschiedlicher Nutztierarten sind neben der Erzeugung von Lebensmitteln unser wichtigstes Ziel in Tangsehl. Damit auch in Zukunft für Schwalbe, Raubfliege, Kuckuckslichtnelke und uns Menschen ein überleben gesichert ist.
Vielfalt erhält unsere Zukunft!